Prognose Hypothekarzinsen und die Wahl der richtigen Hypothek
Du fragst dich, welches Hypothekar-Modell und welche Laufzeit für dich am besten geeignet ist? Wir geben dir einen aktuellen Einblick über die Lage der Weltwirtschaft sowie über die Entwicklung der Hypothekarzinsen in der Schweiz, damit du dir eine Meinung bilden kannst:
Aktuelle Situation der Weltwirtschaft
Das vergangene Quartal war geprägt durch verschiedenste Unruhen: Verschiedene Kriege auf der ganzen Welt sorgten für grosse Unsicherheiten und die handelspolitischen Entscheidungen der US-Regierung hielten grosse Teile der Welt in Atem. All diese Unruhen haben einen Einfluss auf die Schweizer Wirtschaft. Der Franken erstarkte gegenüber dem US-Dollar deutlich, die Langfristzinsen in der Schweiz sanken, die wirtschaftlichen Aussichten haben sich abgeschwächt ein und der Inflationsdruck liess erneut nach. Es war daher nicht überraschend, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins an ihrer Sitzung vom 19. Juni 2025 erneut um 0,25 Prozent senkte und damit den 2024 begonnenen Zinssenkungszyklus ohne Unterbruch fortsetzte.
Entwicklung der Wirtschaft in der Schweiz
Die Schweizer Wirtschaft wuchs im 1. Quartal 2025 vergleichsweise stark. Dies ist jedoch zu einem wesentlichen Teil auf vorgezogene Exporte in die USA zurückzuführen, die aufgrund der befürchteten Zölle getätigt wurden. Der Blick auf die Inflationsentwicklung zeigt, dass die Preise im Mai im Vorjahresvergleich unerwartet um 0,1 Prozent schrumpften. Faktisch kann somit aktuell von einer deflationären Entwicklung gesprochen werden, die die SNB um jeden Preis bekämpfen wird. Prognosen seitens SNB zu weiteren Wirtschafts- und Inflationsentwicklungen unterliegen aufgrund der genannten Unruhen grossen Unsicherheiten.
Die Ausführungen der SNB an der geldpolitischen Lagebeurteilung lassen darauf schliessen, dass die Zinssenkungsphase abgeschlossen sein dürfte. Die SNB betont, dass sie keine Negativzinsen will. Monate mit Deflation − wie beispielsweise den Monat Mai − nimmt sie bewusst in Kauf, solange ihre Inflationsprognose im Bereich der Preisstabilität liegt, was derzeit der Fall ist:
Quartalseinschätzung der Glarner Kantonalbank
Eine weitere Leitzinssenkung hätte diverse negative Begleiterscheinungen für die Konjunktur (Inflationserwartungen, Konsumverhalten) und den Immobilienmarkt. Die SNB zieht Negativzinsen nur für Ausnahmefälle in Betracht. Diese sind aus unserer Sicht jedoch durchaus denkbar – z.B. durch unerwartete Verwerfungen in der Handelspolitik, geopolitische Eskalation oder eine aufkommende Fiskal- und Schuldenkrise.
Die Wahrscheinlichkeit für ein solches Negativszenario ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch als moderat einzustufen. Die Zinsen für Rollover-Hypotheken auf SARON-Basis haben im Lauf des 3. Quartals 2025 ihren Tiefpunkt erreicht:
Selbst bei Negativzinsen gehen die Zinssätze für Rollover-Hypotheken auf SARON-Basis nicht unter 0 Prozent. Bei den langfristigen Hypotheken ist von einer Seitwärtsbewegung auszugehen – also weder steigenden noch sinkenden Hypothekarzinsen. Gewisse Schwankungen rund um das heutige Niveau sind aufgrund ständig ändernder Marktverhältnisse zu berücksichtigen, wogegen unerwartete Nachrichten oder überraschende Entwicklungen zu deutlichen Ausschlägen führen dürften, weshalb wir die Situation derzeit wie folgt einschätzen:
Soll ich eine Festhypothek oder eine Rollover-Hypothek abschliessen?
Aufgrund der erneuten Leitzinssenkung der SNB auf das Niveau von 0 Prozent haben Hypotheken auf SARON-Basis ihren Tiefpunkt erreicht. Selbst bei allfälligen Negativzinsen würde ein Zinssatz von 0 Prozent zum Tragen kommen. Bei den Margen wird im Markt derzeit mit keinen grossen Veränderungen gerechnet. Behält die SNB diesen tiefen Leitzins bei, bleiben Hypotheken auf Rollover-Basis attraktiv.
Für die Wahl der richtigen Hypothek ist vor allem die Zinserwartung entscheidend: Wer auf anhaltend tiefe Zinsen vertraut, dem empfiehlt sich eine Rollover-Hypothek. In der Vergangenheit zeigte sich, dass Rollover-Hypotheken grundsätzlich günstiger sind als Festhypotheken. Zudem kann im Umfeld steigender Zinsen unter Berücksichtigung von vertraglichen Fristen das Hypothekarmodell flexibel gewechselt und auf Festhypotheken umgestiegen werden.
Wer hingegen von konstanten oder gar steigenden Zinsen überzeugt ist, dem empfehlen sich Festhypotheken. Die dort fixierten Zinssätze sind über die vereinbarte Laufzeit stabil und ermöglichen so eine optimale Kalkulation der Wohnkosten. Allerdings ist ein tiefes und damit für Festhypotheken attraktives Zinsniveau meist von überschaubarer Dauer. Erste Stimmen sprechen von Zinserhöhungen in der Schweiz schon im Lauf von 2026. Für eine aussagekräftige Prognose ist es aktuell noch zu früh.
Nebst der Zinserwartung muss für die Wahl der richtigen Hypothek auch das eigene Sicherheitsbedürfnis miteinbezogen werden. Wer das Zinsänderungsrisiko gänzlich vermeiden möchte, fährt im Moment mit einer langfristigen Festhypothek am besten.
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